Der Friedhof der Stadt Bludenz
Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert befindet sich der Friedhof der Stadt Bludenz in der Nachbarschaft des seit dem Mittelalter bestehenden Klosters St. Peter. Die Lage inmitten der die Stadt umgebende Berglandschaft, die typischen Arkaden und eine Reihe von kulturhistorisch bedeutenden Grabdenkmälern machen diesen Ort zu etwas Besonderem.
Der ursprüngliche Friedhof von Bludenz befand sich im Bereich der einstigen Stadtpfarrkirche St. Laurentius. Im Chorraum der Kirche wurden Mitglieder der adeligen Familie der Grafen von Werdenberg begraben. Die beengten Verhältnisse und hygienische Gründe sprachen später für eine Anlegung des Friedhofs außerhalb der Stadtmauern. Über Jahrhunderte befand sich dieser im Bereich der heutigen Heilig-Kreuz-Kirche. Die Friedhofskapelle mit dem Patrozinium St. Jakob gab der später so bezeichneten Vorstadt St. Jakob ihren Namen. Nach der Eröffnung des neuen Friedhofs diente das Kirchleins der Seelsorge der italienischsprachigen Bevölkerung – und erhielt deshalb im Volksmund den Beinamen „Welsches Kirchlein“.
Die Industrialisierung hatte im 19. Jahrhundert zu einem starken Anstieg der Bevölkerungszahl von Bludenz geführt. Lange Zeit wurde daher nach einem Platz für einen neuen, größeren Friedhof gesucht. Dieser konnte schließlich 1887 an der Straße Richtung Klostertal und Montafon eröffnet werden. 1908 erfolgte bereits eine Erweiterung. Wer sich mit den Grabdenkmälern genauer befasst, findet manche Künstlerpersönlichkeit – etwa den Paznauner Johann Ladner (den Schöpfer des Johannes Nepomuk am Nepomukbrunnen), den Maler Anton Jehly oder den Bildhauer Georg Matt (der für Bludenz auch die Riedmillerstatue geschaffen hat). Auch einheimische Bildhauer fanden am Friedhof ein reiches Betätigungsfeld – insbesondere die über drei Generationen tätige Familie Deutschmann.